Das iX Magazin hat eine Buchrezension geschrieben (iX 6/2020 S. 148) über unser Buch Ethik in KI und Robotik.
Was wäre, wenn die Menschen nach einem Sozialbonus klassifiziert würden, der ihren Wert bestimmt und bei einem Autounfall über ihr Schadens risiko entscheidet? Technisch gesehen wäre es einfach, so etwas in autonomen Fahrzeugen zu installieren. Es sei allein der gesellschaftliche Diskurs, der solche negativen Utopien verhindern könne, schreiben die Autoren von „Ethik in KI und Robotik“. Mit Fragen rund um künst liche Intelligenz sollten sich nicht nur Techniker beschäftigen, wie sich schon an der Zusammenstellung des vierköpfigen Autorenteams ablesen lässt. Es besteht aus Professoren, die auch die ethischen, philosophischen und wirtschaftlichen Aspekte von KI, Robotik und Mensch- Roboter- Interaktion erörtern. Sie beleuchten in zehn Kapiteln, was KI kann und wie viel Ent scheidungsgewalt Algorithmen bekommen sollten. Alles nicht sehr ausführlich, sondern kompakt auf 170 Seiten.
Menschen neigen dazu, ihre Wünsche und Gefühle auf Maschinen zu projizieren und Beziehungen zu ihnen aufzubauen. Solche psychologischen Aspekte der KI sind beispielsweise Thema in Abschnitt sechs. Auch wenn es schon Richtlinien und Grundsätze gibt – noch befindet sich KI am Anfang. Obwohl die Forschung nicht einmal versteht, wie Menschen zu moralischen Entscheidungen kommen, könnte KI nach Meinung der Autoren trotzdem in klar umrissenen Fällen moralische Entscheidungen treffen. Offene und dynamische Welten seien noch ein Problem, auch wenn der künstliche Embryo auf dem Cover etwas anderes suggeriert: Roboter haben kein angeborenes Wissen von der Welt, sondern ähneln einer nicht formatierten Festplatte. Sensoren schränken die Wahrnehmung ein, zudem könne KI nicht über gelernte Konzepte hinaus verallgemeinern. Wobei die Autoren solche Einschätzungen meist mit dem Zusatz „derzeit“ oder „noch“ einschränken.